Das stumme Loch: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Ort, der noch heute im Volksmund „Das stumme Loch“ genannt wird, ist offensichtlich auf eine [[wikipedia:de:Siegerland|Siegerländer]] Sage über [[wikipedia:de:Wilhelm Hyacinth (Nassau-Siegen)|Wilhelm Hyazinth]] zurückzuführen: | Der Ort, der noch heute im Volksmund „Das stumme Loch“ genannt wird, ist offensichtlich auf eine [[wikipedia:de:Siegerland|Siegerländer]] Sage über [[wikipedia:de:Wilhelm Hyacinth (Nassau-Siegen)|Wilhelm Hyazinth]] zurückzuführen: | ||
− | <blockquote>Nach einem wüsten Zechgelage soll Hyazinth seinen Leibkutscher angewiesen haben, ihn vor die Stadt zu fahren, dorthin wo der Leibhaftige mitternächtlich sein Unwesen trieb. Dem Hyazinth ging das nicht schnell genug und so entriss er seinem Kutscher die Zügel, stieß ihn vom Bock und zermalmte ihn unter den Rädern. Dabei stürzte er selbst samt Wagen und Pferden in den reißenden Fluss. Jene Stelle in der Sieg, in der er sein Grab gefunden haben soll, wird seitdem „Das stumme Loch“ genannt.</blockquote> | + | <blockquote>''Nach einem wüsten Zechgelage soll Hyazinth seinen Leibkutscher angewiesen haben, ihn vor die Stadt zu fahren, dorthin wo der Leibhaftige mitternächtlich sein Unwesen trieb. Dem Hyazinth ging das nicht schnell genug und so entriss er seinem Kutscher die Zügel, stieß ihn vom Bock und zermalmte ihn unter den Rädern. Dabei stürzte er selbst samt Wagen und Pferden in den reißenden Fluss. Jene Stelle in der Sieg, in der er sein Grab gefunden haben soll, wird seitdem „Das stumme Loch“ genannt.''</blockquote> |
Ob die Sage tatsächlich mit dem Siegener Landesherrn in Verbindung steht, ist mehr als nur fraglich, da dieser im Jahr 1743 in seiner Residenzstadt Hadamar verstarb, wo er in der dortigen Fürstengruft beigesetzt wurde. | Ob die Sage tatsächlich mit dem Siegener Landesherrn in Verbindung steht, ist mehr als nur fraglich, da dieser im Jahr 1743 in seiner Residenzstadt Hadamar verstarb, wo er in der dortigen Fürstengruft beigesetzt wurde. | ||
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− | * August Gertner: Sage und Geschichte des Siegerlandes. Vorländer, Siegen 1855, S. 66–67 (Das stumme Loch). | + | * August Gertner: ''Sage und Geschichte des Siegerlandes''. Vorländer, Siegen 1855, S. 66–67 (Das stumme Loch). |
− | * Gerhard Schrey: Siegerländer Sagen. Montanus, Siegen 1912. | + | * Gerhard Schrey: ''Siegerländer Sagen''. Montanus, Siegen 1912. |
− | * Gerhard Schrey: Siegerländer Sagen. Vorländer, 2. Auflage, Siegen 1924. | + | * Gerhard Schrey: ''Siegerländer Sagen''. Vorländer, 2. Auflage, Siegen 1924. |
− | * [[wikipedia:de:Wilhelm Dege|Wilhelm Dege]]: Sagen aus Westfalen. Crüwell, Dortmund 1964, S. 72 (Das Stumme Loch in der Sieg). | + | * [[wikipedia:de:Wilhelm Dege|Wilhelm Dege]]: ''Sagen aus Westfalen''. Crüwell, Dortmund 1964, S. 72 (Das Stumme Loch in der Sieg). |
− | * [[wikipedia:de:Adolf Wurmbach|Adolf Wurmbach]]: Siegerländer Sagen. Vorländer, Siegen 1967, S. 94–95 (Das Ende mit Schrecken). | + | * [[wikipedia:de:Adolf Wurmbach|Adolf Wurmbach]]: ''Siegerländer Sagen''. Vorländer, Siegen 1967, S. 94–95 (Das Ende mit Schrecken). |
− | * Adolf Müller: Originelle Geschichten aus dem Siegerland. Vorländer, Siegen 1976, S. 24 (Ein Ende mit Schrecken im „Stummen Loch“). | + | * Adolf Müller: ''Originelle Geschichten aus dem Siegerland''. Vorländer, Siegen 1976, S. 24 (Ein Ende mit Schrecken im „Stummen Loch“). |
− | * Bernhard Görnig: Sagen aus dem Siegerland. Die Wielandschmiede, Kreuztal 1991, S. 46 (Das Ende des Fürsten Hyazinth). | + | * Bernhard Görnig: ''Sagen aus dem Siegerland''. Die Wielandschmiede, Kreuztal 1991, S. 46 (Das Ende des Fürsten Hyazinth). |
− | * Frank Steinseifer: „Das stumme Loch“ – Ort des Leibhaftigen. Westfälische Rundschau vom 15. Dezember 2006. | + | * Frank Steinseifer: ''„Das stumme Loch“ – Ort des Leibhaftigen''. Westfälische Rundschau vom 15. Dezember 2006. |
− | * Bernhard Görnig: Sagen aus dem Siegerland. Die Wielandschmiede, | + | * Bernhard Görnig: ''Sagen aus dem Siegerland''. Die Wielandschmiede, überarbeitete und erweiterte Auflage, Kreuztal 2007, S. 48 (Das Ende des Fürsten Hyazinth). |
− | * Bernhard Görnig: Zauber, Spuk und Schwerterklang – Balladen aus dem Siegerland. Lennestrand, Hemer 2018, S. 62 (Fürst Hyazinth). | + | * Bernhard Görnig: ''Zauber, Spuk und Schwerterklang – Balladen aus dem Siegerland''. Lennestrand, Hemer 2018, S. 62 (Fürst Hyazinth). |
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Version vom 7. Februar 2021, 12:20 Uhr
Der Ort, der noch heute im Volksmund „Das stumme Loch“ genannt wird, ist offensichtlich auf eine Siegerländer Sage über Wilhelm Hyazinth zurückzuführen:
Nach einem wüsten Zechgelage soll Hyazinth seinen Leibkutscher angewiesen haben, ihn vor die Stadt zu fahren, dorthin wo der Leibhaftige mitternächtlich sein Unwesen trieb. Dem Hyazinth ging das nicht schnell genug und so entriss er seinem Kutscher die Zügel, stieß ihn vom Bock und zermalmte ihn unter den Rädern. Dabei stürzte er selbst samt Wagen und Pferden in den reißenden Fluss. Jene Stelle in der Sieg, in der er sein Grab gefunden haben soll, wird seitdem „Das stumme Loch“ genannt.
Ob die Sage tatsächlich mit dem Siegener Landesherrn in Verbindung steht, ist mehr als nur fraglich, da dieser im Jahr 1743 in seiner Residenzstadt Hadamar verstarb, wo er in der dortigen Fürstengruft beigesetzt wurde.
Geographische Lage
Der Stumme-Loch-Weg in Siegen führt zu der Stelle in der Sieg, in der Hyazinth sein Grab gefunden haben soll.
Literatur
- August Gertner: Sage und Geschichte des Siegerlandes. Vorländer, Siegen 1855, S. 66–67 (Das stumme Loch).
- Gerhard Schrey: Siegerländer Sagen. Montanus, Siegen 1912.
- Gerhard Schrey: Siegerländer Sagen. Vorländer, 2. Auflage, Siegen 1924.
- Wilhelm Dege: Sagen aus Westfalen. Crüwell, Dortmund 1964, S. 72 (Das Stumme Loch in der Sieg).
- Adolf Wurmbach: Siegerländer Sagen. Vorländer, Siegen 1967, S. 94–95 (Das Ende mit Schrecken).
- Adolf Müller: Originelle Geschichten aus dem Siegerland. Vorländer, Siegen 1976, S. 24 (Ein Ende mit Schrecken im „Stummen Loch“).
- Bernhard Görnig: Sagen aus dem Siegerland. Die Wielandschmiede, Kreuztal 1991, S. 46 (Das Ende des Fürsten Hyazinth).
- Frank Steinseifer: „Das stumme Loch“ – Ort des Leibhaftigen. Westfälische Rundschau vom 15. Dezember 2006.
- Bernhard Görnig: Sagen aus dem Siegerland. Die Wielandschmiede, überarbeitete und erweiterte Auflage, Kreuztal 2007, S. 48 (Das Ende des Fürsten Hyazinth).
- Bernhard Görnig: Zauber, Spuk und Schwerterklang – Balladen aus dem Siegerland. Lennestrand, Hemer 2018, S. 62 (Fürst Hyazinth).