Das stumme Loch

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Aquarell auf starkem Künstlerpapier im Format DIN A4 von Anja Klukas

Der Ort, der noch heute im Volksmund „Das stumme Loch“ genannt wird, ist offensichtlich auf eine Siegerländer Sage über Wilhelm Hyazinth zurückzuführen:

Nach einem wüsten Zechgelage soll Hyazinth seinen Leibkutscher angewiesen haben, ihn vor die Stadt zu fahren, dorthin wo der Leibhaftige mitternächtlich sein Unwesen trieb. Dem ungeduldigen Hyazinth ging das nicht schnell genug und so entriss er seinem Kutscher die Zügel, stieß ihn vom Bock und zermalmte ihn unter den Rädern. Dabei stürzte er selbst samt Wagen und Pferden in den reißenden Fluss. Jene Stelle in der Sieg, in der er sein Grab gefunden haben soll, wird seitdem „Das stumme Loch“ genannt.

Ob die Sage tatsächlich mit dem Siegener Landesherrn in Verbindung steht, ist mehr als nur fraglich, da dieser im Jahr 1743 in seiner Residenzstadt Hadamar verstarb, wo er in der dortigen Fürstengruft beigesetzt wurde.

Geographische Lage

An Siegens beliebter Laufstrecke sieg-arena gelegen, führt der Stumme-Loch-Weg zu der Stelle in der Sieg, an der Hyazinth sein Grab gefunden haben soll.

Literatur

  • August Gertner: Sage und Geschichte des Siegerlandes. Vorländer, Siegen 1855, S. 66–67 (Das stumme Loch).
  • Gerhard Schrey: Siegerländer Sagen. Montanus, Siegen 1912, S. 150–152 (Das stumme Loch).
  • Gerhard Schrey: Siegerländer Sagen. Vorländer, 2. Auflage, Siegen 1924.
  • Wilhelm Dege: Sagen aus Westfalen. Crüwell, Dortmund 1964, S. 72 (Das Stumme Loch in der Sieg).
  • Adolf Wurmbach: Siegerländer Sagen. Vorländer, Siegen 1967, S. 94–95 (Das Ende mit Schrecken).
  • Adolf Müller: Originelle Geschichten aus dem Siegerland. Vorländer, Siegen 1976, S. 24 (Ein Ende mit Schrecken im „Stummen Loch“).
  • Bernhard Görnig: Sagen aus dem Siegerland. Die Wielandschmiede, Kreuztal 1991, S. 46 (Das Ende des Fürsten Hyazinth), ISBN 3-925498-40-0.
  • Frank Steinseifer: „Das stumme Loch“ – Ort des Leibhaftigen. Westfälische Rundschau vom 15. Dezember 2006.
  • Bernhard Görnig: Sagen aus dem Siegerland. Die Wielandschmiede, überarbeitete und erweiterte Auflage, Kreuztal 2007, S. 48 (Das Ende des Fürsten Hyazinth), ISBN 978-3-925498-88-6.
  • Bernhard Görnig: Zauber, Spuk und Schwerterklang – Balladen aus dem Siegerland. Lennestrand, Hemer 2018, S. 62 (Fürst Hyazinth), ISBN 978-3-9818190-2-1.

In der 2001 in der Jugendzeitschrift Toggo erschienenen Geschichte „Gold oder Leben! – Ein Dilldappen-Abenteuer“ von Matthias Kringe taucht der dunkle und wahnsinnige Fürst Hyazinth ebenfalls auf, nachdem sie ein Jahr zuvor auf Siegerländer Platt im Dilldappen-Kalender veröffentlicht wurde.

Weblinks